UÇK-Verbrechen in Kosovo vor Aufklärung?

Bericht des EU-Sonderermittlers könnte auch Regierungsbildung in Pristina beeinflussen

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gespannt harren die Regierungen Kosovos und Serbiens des für Dienstag angekündigten Berichts von EU-Sonderermittler Williamson über Kriegsverbrechen der albanischen Untergrundarmee UCK.

Der Hoffnungsträger der Opposition in Kosovo wittert hinter der schlechten Kunde seinen Rivalen. Die Spekulationen über ihm drohende Anklagen wegen Kriegsverbrechen seien vom scheidenden Regierungschef Hashim Thaçi »gesponsert«, beteuerte dessen möglicher Nachfolger Ramush Haradinaj. Sicher ist, dass beide ehemalige Kommandanten der Untergrundarmee UÇK mit Spannung der Veröffentlichung des Berichts von EU-Sonderermittler Clint Williamson entgegenfiebern dürften: Nach dreijährigen Ermittlungen will sich der US-amerikanische Jurist am Dienstag in Brüssel zu den von der UÇK begangenen Kriegsverbrechen im Kosovokrieg 1999 äußern.

Im Dezember 2010 hatte Dick Marty, Sonderermittler des Europarats, einen Bericht über Kriegsverbrechen der »Kosovo-Befreiungsarmee« vorgelegt, der vor allem Premier Thaçi schwer belastete: Der Schweizer warf der UÇK den Missbrauch von nach Albanien verschleppten Zivilisten und selbst den Handel mit Organe...


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