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Phantomdebatte

Velten Schäfer über einen neuerlichen Vorstoß in Sachen Studiengebühren

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: 1 Min.

Gerade erst hatten die Nachzügler ein Einsehen: Als letztes der einst sieben westdeutschen Länder, die Studiengebühren erhoben, beschloss Niedersachsen vor etwa einem Jahr das Ende der Campusmaut. Doch schon ist die Debatte zurück. Mit Blick auf die Unterfinanzierung der Hochschulen fordert die Hochschulrektorenkonferenz eine Wiedereinführung - assistiert von einer meinungsbildenden Tageszeitung.

Wäre es, argumentiert dieselbe unter Berufung auf das Modell Australiens, nicht gerecht, wenn die Gewinner universitärer Ausbildung sich nachträglich an deren Finanzierung beteiligten? In der Tat ist dem kaum zu widersprechen. Es fragt sich bloß, wieso man dazu ein im Konkreten erwartbar hochkomplexes Bürokratiemonster erfinden sollte, wo es ein bewährtes System schon lange gibt. Es nennt sich Steuersystem. Top- und Besserverdiener sind meistens auch Hochschulabsolventen - und auch »die Wirtschaft« profitiert von den kostenfreien Unis.

Um der in der Tat prekären Finanzlage der Hochschulen auf diesem Weg entgegenzuwirken, müsste allerdings das »Kooperationsverbot« fallen, das bislang dem Bund eine grundständige Hochschulfinanzierung untersagt. Tatsächlich wird in der Koalition derzeit genau darüber diskutiert. Eine Phantomdebatte über Studiengebühren ist also überflüssig.

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