Wenn das Einkaufen zur Tortur wird

Israels Finanzminister Lapid verspricht, gegen hohe Lebensmittelpreise vorzugehen - und senkt Sozialleistungen

  • Oliver Eberhard, Tel Aviv
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Israel hat ein Berliner Kassenzettel eine erneute Diskussion über die Lebenshaltungskosten entfacht. Denn die sind seit den Sozialprotesten 2011 weiter gestiegen.

Jeder Einkauf im Supermarkt ist für sie die Hölle. »Wenn es geht, versuche ich, die Kinder nicht mitzunehmen«, sagt Avivit Manor, eine 36-jährige Bürokauffrau aus Tel Aviv: »Die Kleinen wollen die teuren Cornflakes, Pizza und Schokopudding, und mir fällt es schwer, den beiden zu erklären, dass wir uns das nicht leisten können.« Denn obwohl sie und ihr Ehemann beide arbeiten, reiche das Geld Monat für Monat nur für die absolut notwendigen Dinge: »Wohnung, Gas, Wasser, Strom und Telefon fressen zwei Drittel unseres Einkommens auf. Für Ernährung brauchen wir 20 Prozent und der Rest geht fürs Auto und ein paar Aktivitäten für die Kinder drauf.«

Schokopudding - darum dreht sich auch eine Debatte, die zurzeit in Israel geführt wird: Ein junger Israeli, der in Berlin lebt, hatte bei Facebook das Bild eines Kassenzettels aus einem Berliner Discounter gepostet. Laut diesem kostete der gekaufte Schokopudding 19 Cent. In Israel hingegen ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.