Balkone wollen nicht schweigen

Ordnungsamt verhindert Kiezfestival - jetzt geht der Veranstalter auf die Straße

  • Marlene Göring
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Biermeile statt Straßenfest: Kleine Veranstaltungen haben es immer schwerer, eine Genehmigung zu bekommen. Die hohen Auflagen sind für Festivals wie die »Singenden Balkone« einfach nicht zu stemmen.

Eigentlich wollte Volker Siems ein Festival veranstalten. Stattdessen ist er jetzt Demonstrationsanmelder. Dabei wollte der Macher der Nachbarschaftsinitiave »Polly&Bob« nur etwas Sinnvolles tun. Dafür hat er seinen Job als Unternehmensberater an den Nagel gehängt.

Aber das Ordnungsamt will nicht so wie Siems. Schon wieder hat es eine seiner Veranstaltungen nicht genehmigt, unter Strafandrohung von bis zu 10 000 Euro, wie er von der Polizei erfuhr. Diesmal hat es ausgerechnet »Die Nacht der Singenden Balkone« erwischt. Mit dem Festival hat sich die junge Initiative im November 2013 ins Bewusstsein der Kiezbewohner gehievt. 1500 Menschen kamen, sahen Opernsänger, Obertongesang und Klampfenmusik auf 38 Balkonen in ganz Friedrichshain.

Dieses Jahr sollten es sogar noch mehr werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, stellte Siems schon Monate vorher einen Antrag beim Ordnungsamt. Zurück kam ein Fragenkatalog: Wer übernimmt ...


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