Krieg der Krebse

Krebspest und Konkurrenz aus Übersee haben heimische Flusskrebse an den Rand der Ausrottung gebracht. In der Eifel halten Naturschützer mit viel Idealismus dagegen

  • Kai Althoetmar
  • Lesedauer: ca. 8.5 Min.

Harald Groß weiß, wo der Schatz im Bach verborgen liegt, genau hier, im Reich des sanften Plätscherns zwischen Pestwurz und Brennnesseln. Mit routiniertem Griff zieht er das löchrige Plastik-Überraschungsei an Land. Der 48-jährige Doktor der Biologie aus Bad Münstereifel ist als Flusskrebsfachmann in halb Europa bekannt. Als Gewässerbiologe im Dienst des Kreises Euskirchen kennt er sein Eifler Revier mit seinen Kleinoden wie dem Schafbach bei Blankenheim. Aus dem braunen, aufklappbaren Plastikbehälter lässt er zwei Edelkrebse in eine Plastikwanne purzeln. »Die habe ich vorher in die Reuse reingetan«, scherzt Groß. Spass beiseite: Die seltenen Scherentiere sind im Naturschutzgebiet Schafbach heimisch und dort aufgewachsen - lebendiges Zeugnis einer erfolgreichen Wiederansiedlung. Nach Jahrzehnten des Niedergangs der Flusskrebse in Deutschland und Europa ist das ein seltener Erfolg.

Rund tausend Edelkrebse haben Groß und Mitstre...


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