Der gerade Weg der Gerechten

Viktorija Tokarjewa erzählt von Angela und ihrem Hunger nach Glück

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine von vielen«, nannte die Autorin ihren Roman. Angela aus dem Dorf Martynowka wünscht sich Erfolg, wünscht sich, in Moskau als Star entdeckt zu werden - sie hat sogar eine schöne Stimme. Das reicht jedoch nicht, wie sie bald erfährt. Zuerst einmal muss sie zahlen für eine Komposition und eine Präsentation per CD, und dann wird ihr der Produzent den Löwenanteil ihres Verdienstes abnehmen.

Stimmt, Tausende, ja Millionen junger Frauen träumen wie sie vom Glück - und werden enttäuscht, stolpern, straucheln. Aber Viktorija Tokarjewa zeigte in ihren Büchern schon immer weibliches Mitgefühl. Sie versteht den Lebenshunger der Frauen, über die sie schreibt, hütet sich vor schnellen Urteilen, einfach weil es niemand leicht hat, sich eine heile Welt zu bauen in diesem riesigen, mehrfach durchgeschüttelten Land.

Dabei hat diese Schriftstellerin in sich selbst sehr deutliche moralische Maßstäbe. Ihr Mitgefühl ist nicht mit Zustimmung zu verwechse...


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