»Die Macht bleibt ohne Quote in Männerhand«

Rita Süßmuth erinnert sich an mühselige Fortschritte und stetige Blockaden im Kampf um Gleichberechtigung

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Unglaublich, aber wahr: Noch Ende der 1980er Jahre musste eine westdeutsche Journalistin ihren Sender verklagen, um das gleiche Gehalt wie die männlichen Auslandskorrespondenten vor ihr in Moskau zu erhalten. In der DDR war gleicher Lohn für gleiche Arbeit, uralte Forderung der Frauenemanzipation, sozialdemokratischer und kommunistischer wie auch bürgerlicher Couleur, nicht nur gesetzlich fixiert. Gewiss, auch im Arbeiter-und-Bauern-Staat war nicht nur eitler Sonnenschein, wahrlich nicht. Frauen arbeiteten vielfach in Berufen, die - wie man heute sagen würde - zum Niedriglohnsektor gehören.

Dennoch, ostdeutsche Frauen haben viel verloren mit der deutschen »Vereinigung«, nicht nur bezüglich der »Reformierung« des nun auch für sie wieder geltenden Strafrechtsparagrafen 218, wie just am Mittwochabend eine verspätete, umso kämpferischere Frauentagsfeier der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus bekräftigte. In der DDR soziali...


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