Vielfalt statt Einfalt
Der Anbau verschiedener Pflanzensorten hilft, die Ernährung bei sich veränderndem Klima zu sichern. Sortenrecht und Patente erweisen sich als Hemmschuh.
Einst produzierten Bäuerinnen und Bauern ihr Saatgut selbst. Heute machen das in der Regel spezialisierte Betriebe, die mit Saatgutzuchtunternehmen zusammenarbeiten. Zugelassene Sorten müssen homogen sein, und ihr Saatgut muss über mehrere Generationen stabil geliefert werden.
Der Vorteil: höhere Erträge und gezielte Anpassung an Marktanforderungen. Doch Landwirte, die zertifiziertes Saatgut kaufen, zahlen meist zweimal: erst die Lizenzgebühr für Sorten, die unter das Sortenschutzrecht fallen, und dann Nachbaugebühren bei der Wiederaussaat des daraus gewonnenen Saatgutes. Denn die Saatgut-Treuhandsverwaltungs GmbH (STV) verlangt von allen, die Getreide nachbauen, Auskunft darüber, was auf ihren Feldern wächst - obwohl der Europäische Gerichtshof 2004 urteilte, dass Landwirte keineswegs generell zu dieser Auskunft verpflichtet sind. Mehr als 2500 Bäuerinnen und Bauern wurden bereits von Pflanzenzüchtern verklagt, weil sie angeb...
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