Engel sein für einen Tag

Schnupperstunden für Ehrenamt am Freiwilligentag

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Schlossplatz in der Köpenicker Altstadt verwandelt sich an diesem Samstag in einen großen Blumenladen. Unter dem Motto »Wir binden und verschenken bunte Blumensträuße« sind die Einwohner aus Treptow-Köpenick zu einer farbenfrohen Mit-Mach-Aktion im Rahmen des diesjährigen Berliner Freiwilligentages aufgerufen.

Anne Brüning vom Sternenfischer Freiwilligenzentrum in Treptow-Köpenick hofft auf eine rege Teilnahme. Besondere Vorkenntnisse seien nicht erforderlich. Eine Fleuristin werde vor Ort die Freiwilligen anleiten, die jedoch Handschuhe und eine Gartenschere mitbringen sollten. Der Großhandel stellt die Blumen, die frisch gebundenen Sträuße werden im Anschluss an die Veranstaltung am 12. September von 11 bis 14 Uhr in Seniorenheimen des Bezirks verteilt. Das Blumenbinden auf dem Schlossplatz ist eine von insgesamt 20 Mitmachaktionen, deren Devise »Gemeinsam für Treptow-Köpenick. Zeit spenden, mitgestalten. Engel sein für einen Tag« lautet.

Zum neunten Mal sind die Berlinerinnen und Berliner von der Landesfreiwilligenagentur »Treffpunkt Hilfsbereitschaft« am 12. September dazu eingeladen, für ein paar Stunden Gutes zu tun. Wer sich an diesem Tag ehrenamtlich engagieren möchte, kann aus über 85 Mit-Mach-Aktionen in allen Bezirken wählen. Die Angebote reichen von Erzählsalons in Lichtenberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Steglitz-Zehlendorf, wo Menschen aus ihrer Biografie berichten, über Putzaktionen bis hin zu Sicherheitsberatungen an Verkehrsunfallschwerpunkten. Dabei handelt es sich um Schnupperkurse, die zu keinem dauerhaften Engagement verpflichten, sagt Carola Schaaf-Derichs, Geschäftsführerin der Landesfreiwilligenagentur Berlin. Die Art des Engagements ist so angelegt, dass auch innerhalb kurzer Zeit Ergebnisse erzielt werden können.

»An diesem Tag«, so Schaaf-Derichs, »kann man sehen, wie Menschen es genießen, ihr ganz persönliches Geschenk an die Gesellschaft zu überreichen, wie sie gelöst und heiter kleine und größere Aufgaben im Sinne des Gemeinwohls anpacken.« Der Freiwilligentag biete auch die Gelegenheit, die Arbeit von haupt- und ehrenamtlichen Helfern in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen kennenzulernen und sich auszuprobieren »Ziel ist, Chancen des Miteinanders zu schaffen und so beizutragen, den sozialen Zusammenhalt zu bewahren.«

Die Idee zu diesem Tag stammt aus den USA, vom »New York Cares« (New York kümmert sich). 2000 hatten amerikanische Organisatoren des Freiwilligentages Berlin besucht und zu Carola Schaaf-Derichs gesagt: »Das schafft ihr doch auch!« Ein Jahr später fand dann in Berlin der erste deutsche Freiwilligentag statt. Heute gibt es solche Aktionen schon in über 100 Städten und Kommunen.

2009 ist die gesellschaftliche Breite der Mit-Mach-Angebote besonders groß. Die Sternenfischer aus Treptow-Köpenick waren mit vielen schönen Projekten bereits in der Vorbereitung dabei, meint Carola Schaaf-Derichs.

www.berliner-freiwilligentag.de

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