Theodor Weißenborn: Tage der Stille – Tage des Glücks

Ein Zauberwort ist »Entrevaux« – der Name einer winzigen mittelalterlichen Stadt, weitab und hoch in den französischen Alpen gelegen, an steilem Fels, wo ich mit Lissi Urlaub machte, irgendwann in den siebziger Jahren, genauer weiß ich's nicht mehr. Aber ich weiß, dass wir zuvor den Atlas studierten und da, wo das Braun auf der Karte am dunkelsten war, die Wege nicht mehr rot, auch nicht gelb, sondern nur mehr grau eingezeichnet waren, da wollten wir hin.

Aus der Ebene erhob sich, erst grau, dann schwarz vor dem abendlichen Himmel, ein monolithischer Fels, ein Tafelberg, dem Lissi zusteuerte auf einer »Route Napoleón« mit Pappeln zu beiden Seiten, in denen die Mistel nistete. Turmhoch war der Fels, schräg zerfurcht von rinnendem Wasser, und ein Weg führte hinauf, so steil, dass der 2 CV die Steigung nicht schaffte und wir den Wagen am Fuß der Felswand abstellen mussten.

Droben lag ein Fort mit zerfallenen Zinnen, Schießscharten, ...


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