Lieb und teuer

Bernd Kammer über Tarife für Busse und Bahnen

  • Lesedauer: 2 Min.

In einem Monat ist es wieder soweit: Dann wird die nächste Fahrpreiserhöhung im Nahverkehr fällig. Die ist dieses Mal noch schwerer vermittelbar, als es Preiserhöhungen für Busse und Bahnen ohnehin sind. Denn die Berliner sollen mehr zahlen für ein Angebot, das nicht besser, sondern schlechter geworden ist.

Dass der Berliner Nahverkehr zum teuersten weltweit zählen soll, wie ein Reiseportal herausgefunden haben will, dürfte den Unmut der Berliner noch erhöhen. Bahn- und Busfahren teurer als in New York – das klingt gar nicht gut. 72 Euro und damit 3,2 Prozent des durchschnittlichen Bruttoeinkommens für eine Berliner Monatskarte – in Deutschland ist nur Frankfurt/Main teurer. Der Frankfurter muss dafür allerdings einen geringeren Anteil seines Verdienstes opfern.

Doch Vorsicht – die Nahverkehrstarife sind oft schwer vergleichbar. Mal gelten die Einzeltickets wie in Berlin zwei Stunden, mal nur für eine Fahrt. Mal dürfen auf ein Umweltticket weitere Personen kostenlos mitgenommen werden, mal nicht. Und wer schon mal in London, Paris oder München Bus und Bahn gefahren ist, wird das Berliner Verkehrssystem zu schätzen wissen. Besonders lange Strecken sind hier günstig.

Fast drei Jahre waren die Preise in Berlin stabil, jetzt steigen sie um 2,8 Prozent. Kleiner Trost: Fast die Hälfte aller deutschen Großstädte wollen die Preise auch erhöhen – im Schnitt um 3,4 Prozent.

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