Hunger im Schatten der Krise

Große Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln stehen in Cannes nicht mehr im Fokus

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wollte das Thema prominent auf der Tagesordnung stehen haben: Der Aktionsplan gegen die exzessiven Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln. Nun droht das Problem Hunger in der Euro-Krise unterzugehen.

»Die Nahrungsmittelkrise ist bei weitem noch nicht vorbei«, warnte Weltbank-Präsident Robert Zoellick am Dienstag in Washington in Richtung G20. Die Staaten dürften über den aktuellen Finanzturbulenzen die nach wie vor hohen Nahrungsmittelpreise nicht vergessen.

Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) stiegen die Nahrungsmittelpreise zwischen 2005 bis 2008 auf das höchste Niveau der vergangenen 30 Jahre. Und sie steigen weiter: Die Weltbank stellt in ihrem jüngsten Bericht fest, dass die Preise für Getreide im vergangenen Jahr um 30 Prozent, für Mais sogar um 43 Prozent gestiegen sind. Bei Reis und Weizen stiegen die Preise immerhin noch um 26 bzw. 16 Prozent. Betroffen sind davon in erster Linie Menschen in Entwicklungsländern, die teilweise bis zu 80 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben müssen. Fast 70 Millionen Menschen rutschten zwischen 2010 und 2011 allein durch steigende Lebens...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.