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Schulaufgaben

Kommentar von Jörg Meyer

  • Lesedauer: 1 Min.

Die deutsche Wirtschaft klagt. 75 000 Ausbildungsplätze konnten nach ihren Schätzungen im letzten Jahr nicht besetzt werden. Insbesondere das Hotel- und Gastrogewerbe sieht einen Lehrlingsmangel. Jede vierte Stelle blieb hier frei. Demgegenüber stecken insgesamt 300 000 bis 350 000 Jugendliche in der »Einstiegsqualifikation« und anderen Zwischenlagergelegenheiten für schwer Vermittelbare. 30 000 bis 40 000 kamen im Jahr 2011 hinzu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind mittlerweile 17 Prozent der 20- bis 29-Jährigen ohne Ausbildung - 1,5 Millionen junge Menschen mit prekärer Perspektive.

Im Jahr 2010 waren die Gewerkschaften aus gutem Grund aus dem Ausbildungspakt zwischen Wirtschaft, Bundesarbeitsagentur und Bundesregierung ausgestiegen: zu wenig Ausbildungsplätze unter zu schlechten Bedingungen. Sieht man sich die Kampagne der Gewerkschaftsjugend gegen eine Aufweichung des Jugendarbeitsschutzgesetzes an, wird man auf viele Beispiele von schlechter Bezahlung, illegalen Wochenarbeitszeiten, Überstunden und Nachtarbeit treffen. Kurz: auf die Ausbeutung oft Minderjähriger. Kein Wunder, dass sich vergleichsweise wenige Jugendliche auf derlei Plätze bewerben. Die Jubelmeldung der Ausbildungspaktpartner, dass sich trotz der unbesetzten Stellen alles doch irgendwie verbessert hat und auf dem Weg in die rosige Zukunft ist, darf also getrost mit einiger Skepsis gesehen werden.

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