Rote Signale aus Thüringen

Kandidatinnen der LINKEN gewannen in drei Landkreisen und in Eisenach

  • Lesedauer: 2 Min.

Insgesamt standen am Sonntag sechs Landratsämter und vier Oberbürgermeisterposten kreisfreier Städte zur Wahl. Abgestimmt wurde auch über Bürgermeister in 24 weiteren Kommunen, in denen beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erreicht hatte.

Alle sieben Kandidatinnen und Kandidaten der Linkspartei - darunter vier Frauen aus der Landtagsfraktion, die nun im Parlament ersetzt werden müssen - haben sich durchgesetzt. Die LINKE stellt in drei Landkreisen die Landrätin. Im Ilm-Kreis gewann die Großbreitenbacher Bürgermeisterin Petra Enders. In Nordhausen heißt die Landrätin Birgit Keller. Im Altenburger Land ist Michaele Soika die Nummer 1. In Eisenach vereinte Katja Wolf (LINKE) mehr Stimmen auf sich als der CDU-Kandidat für den Oberbürgermeisterposten. Und das, obwohl sich die örtliche SPD entgegen der Empfehlung ihrer Landesspitze für den CDU-Bewerber ausgesprochen hatte. Die Wahl kann auch als historisch gelten, weil die Stadt zum ersten Mal von einer Frau als Oberbürgermeisterin regiert wird.

Insgesamt bewährte es sich offenbar, dass SPD und LINKE nach dem ersten Wahlgang am 22. April vereinbart hatten, in der Stichwahl gegenseitig ihre aussichtsreichen Kandidaten zu unterstützen. Das Übereinkommen ist ein Novum für Thüringen. Die SPD nahm dank der Absprache der CDU ebenfalls zwei Landratsämter ab und verteidigte »ihre« Rathäuser in Jena und Weimar.

Claudia Nissen (LINKE) ist nun Bürgermeisterin von Kahla. Wiedergewählt wurden die LINKE-Bürgermeister Frank Fiebig in Gräfenroda und Karl Koch in Brottero-de / Trusetal. Bereits im ersten Wahlgang, am 22. April, sprach die Mehrheit der Bürger den Linkspartei-MdL Ralf Hauboldt (Sömmerda), Marianne Reichelt (Neuhaus/Rennweg) und Frank Persike (Bad Blankenburg) das Vertrauen aus. »Es zeigt sich, dass wir mit dem richtigen Personal und den richtigen Inhalten die Wählerinnen und Wähler überzeugen können«, betonte selbstbewusst Knut Korschewsky, Landeschef der Linkspartei.

Die CDU ist der große Verlierer der Kommunalwahlen. Sie gab fünf Landkreise an SPD und Linkspartei ab und büßte sogar in ihrer Hochburg Bad Heiligenstadt zahlreiche Stimmen ein. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht sprach dennoch von ihren Christdemokraten als »stärkster Kraft« auch auf kommunaler Ebene. Dabei gelangen der CDU am Sonntag Wahlsiege nur in Gera und Nordhausen.

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