Theatertreffen Berlin

Macbeth: Messer und Macht

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Jana Schulz ist der zarte Mörder, die mörderische Zarte. Diese Faszinierende, Schöne, Zerbrechliche als Wesen des gleichsam dritten Geschlechts - das die Verwirrungen eine Seele, die Verirrungen eines Charakters als eine Zerrissenheit offenbart, bei der alle ständischen, sozialen Erklärungen versagen. Die Männer wie Kinder, die Frauen wie Kerle, das Leben als Knödel aus Mut und Feigheit, Hass und Liebe, Freund und Feind. Alles in einem Körper, in allen Körpern: Nichts, die Triebkraft, das Ziel aller Triebe.

Macbeth zerballert mit Gewehrsalven Banquo und hat damit früh die bessere Möglichkeit seiner eigenen Existenz getötet. Immer geht es ja darum, dass man lebt und zugleich schon abgetötet ist; man ist die Hoffnung, und man ist das Musterbild des Enttäuschenden...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.