Einmischen!
Die 7. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst hat sich zum politischen Ort erklärt
Antonio und Maria knien auf dem Boden und schneiden mit Cuttermessern Buchstaben aus einer Wellpappe. »Keine Grenzen um Europa«. Das Plakat soll hier in den Kunstwerken aufgehängt werden. Die beiden jungen Leute sind - wie sie selbst sagen - Aktivisten der Occupy-Bewegung. Sie hatten ihre Statements bereits zu der Eröffnungspressekonferenz der Biennale vorgetragen: »So wie die Welt gerade ist, soll und kann sie nicht bleiben!« Damit ist der sehr allgemeine Nenner aller von der Krise, der Staats- und Bankenpolitik Verunsicherten und vor allem Betroffenen benannt. In den kommenden Tagen (am 12. Mai in Berlin, vom 16. bis 19. in Frankfurt/Main) sind große Demonstrationen geplant. Es ist bei aller bisheriger Grenzüberschreitung des Kunstbegriffs, vielfacher kunstaktionistischer Konzepte zur Marktverweigerung ein Novum, dass eine politische Bewegung, und sei es nur als Gast, zum unmittelbaren Bestandteil einer Biennale wird.
Der Kurator...
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