Biosprit schadet nur

Brüsseler Spitzen

  • Martin Hofstetter
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Der Autor ist Agrarwissenschaftler und Experte für Landwirtschaft bei Greenpeace.
Der Autor ist Agrarwissenschaftler und Experte für Landwirtschaft bei Greenpeace.

Die zunehmende Erzeugung von Agrarsprit aus öl- und zuckerhaltigen Ackerpflanzen verknappt das weltweite Angebot an Lebensmitteln, lässt die Nahrungsmittelpreise steigen und ist letztendlich Mitauslöser für Hunger in der Welt. So weit, so schlecht. Dass aber Agrosprit auch ungeeignet ist, einen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung zu leisten, ist eine relativ neue Erkenntnis.

Dabei ist der Zusammenhang klar: Immer mehr Ackerflächen werden mit Pflanzen für die Kraftstoffproduktion bestellt. Da aber weltweit die Nachfrage nach Lebensmitteln nicht sinkt, sondern ebenfalls steigt, werden alle produktiven Böden bis an ihre Grenzen genutzt. Flächenstilllegungen sind passé, stattdessen werden Urwälder zu Äckern gemacht. Das aber schädigt das Klima massiv.

Nun gilt in der EU die Vorgabe, dass Agrosprit über seinen gesamten Lebenszyklus, also vom Anbau über die Verarbeitung bis zur Zapfsäule, mindestens 35 Prozent weniger CO2 fr...


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