Atempause am Golf

Kommentar von Roland Etzel

  • Lesedauer: 1 Min.

Fortsetzung also in drei Wochen in Moskau. Das Ergebnis der Atomgespräche der 5+1-Gruppe ist mager, aber bei halbwegs realistischem Erwartungshorizont folgerichtig. Außenminister Westerwelle sprach von einem mühsamen Verhandlungsweg, der dennoch gegangen werden müsse - eine eigentlich alte Erkenntnis, die aber zumindest der deutschen und vor allem der US-amerikanischen Verhandlungsstrategie bisher nicht unbedingt zugrunde lag.

Die jetzt zur Schau gestellte Gelassenheit überrascht, vergleicht man sie mit dem Alarmismus vergangener Wochen, die den großen Knall im Persischen Golf als beinahe unabwendbar erscheinen ließ. Wenngleich die ruhigere Gangart uneingeschränkt zu begrüßen ist - täuschen lassen sollte man sich davon nicht. Obamas Demoskopen raten ihm derzeit und wohl bis zu den US-Wahlen im November, den Friedensfürsten zu geben. Nach dieser Atempause werden die Karten neu gemischt.

Nach wie vor verlangt der Westen von Teheran die Unterstellung aller Kernkraftwerks-Aktivitäten unter seine Kontrolle und Liefervorbehalte. Das ist politisch inakzeptabel; zum Beispiel solange Washington selbst nicht die mindeste Bemühung erkennen lässt, auf eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten, unter Einschluss Israels, hinzuwirken.

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