»Wir brauchen Lebensmittel und keine Kanonen«

Raúl Castro will Kubas Reformkurs »Schritt für Schritt« vorantreiben

  • Leo Burghardt, Havanna
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mehr als ein Jahr ist es her, dass die Regierung von Staatspräsident Raúl Castro ihr Reformprogramm zur nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft verabschiedet hat. Am 3. Juni feierte Raúl Castro weitgehend unbeachtet seinen 81. Geburtstag. Die Reformen kommen schleppend voran.

Raúl Castro sagte schon vor 17 Jahren, damals Verteidigungsminister: »Wir brauchen Lebensmittel und keine Kanonen«. 2008 nahm er als frisch gekürter Präsident den verlorenen Faden wieder auf. Castro hatte schon vorher einem Großteil seiner Streitkräfte Ganztagsarbeit in der Landwirtschaft und zur Herstellung von Ersatzteilen für die Bevölkerung verordnet.

»Schritt für Schritt ohne Überstürzung, aber ohne Pause« soll es heute weitergehen. In den Provinzen sieht man in den Spitzenfunktionen fast nur noch neue Gesichter, viele Frauen und Afrokubaner kaum älter als 50. In Havanna wurden Minister, leitende Funktionäre und Direktoren in die Rente verabschiedet, weil sie ihre Aufgaben nicht erfüllten oder korrupt waren.

Castro holte sich unlängst den 61-jährigen Abel Prieto, der 15 Jahre lang Kulturminister war und einst als einziger dem Comandante Castro auf einer Parlamentssitzung widersprochen hatte, als Berater in sein Büro. Zigta...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.