Spanische Gewerkschafter greifen zur direkten Aktion

Lebensmittel aus einem andalusischen Supermarkt werden eigenhändig umverteilt

  • Ralf Streck, San Sebastián
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Eine Gewerkschaft in Andalusien macht Umverteilung praktisch. Rein in den Supermarkt, raus mit Lebensmitteln, die dann an Bedürftige weiter verteilt werden. Die bisher einmalige Aktion hat eine Debatte um die steigende Armut in Spanien entfacht.

Sie können auch anders: spanische Gewerkschaften. Um auf die steigende Armut aufmerksam zu machen, hatten sich am Dienstag Aktivisten der kämpferischen Andalusischen Arbeitergewerkschaft (SAT) in zwei Supermärkte begeben. Grundnahrungsmittel wurden angeeignet, um sie an bedürftige Familien zu verteilen. Seither bestimmt die Aktion die Diskussion im Land und spaltet auch die Vereinte Linke (IU), weil ein IU-Parlamentarier des andalusischen Regionalparlaments beteiligt war. Juan Manuel Sánchez Gordillo verteidigt die »Enteignung« als »notwendig« und kündigte weitere Aktionen an: »Jemand muss etwas tun, damit die Familien jeden Tag etwas zu essen bekommen«.

Der charismatische Bürgermeister von Marinaleda, einer nach kommunistischen Prinzipien organisierten Gemeinde, wird scharf angegriffen. Der sozialistische Chef der von der IU gestützten Regionalregierung, José Antoni...


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