»Heuschreckengebaren«

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Nestlé S. A. mit Sitz in Vevey am Genfer See gilt als größtes Schweizer Unternehmen und weltweit größter Nahrungsmittelkonzern. Auf einer aktuellen Liste der global größten Unternehmen rangiert der Konzern mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 233 Mrd. US-Dollar auf Rang 23. Wichtige Sparten des Konzerns sind Getränke in flüssiger und Pulverform, Gesundheitsprodukte, Milchprodukte, Fertiggerichte, Tiernahrung, Süßwaren und Wasser.

Nestlé steht seit Jahren in der Kritik wegen einer aggressiven Vermarktung von Babynahrung in Entwicklungsländern sowie Berichten über Kinderarbeit, Menschenhandel, Zwangsarbeit, Regenwaldzerstörung und andere Umweltschäden im Zusammenhang mit Herstellung und Absatz seiner Produkte in aller Welt.

Proteste lösten auch die weltweite Übernahme von Mineralbrunnen und Trinkwasserquellen sowie der Vertrieb in umweltschädigenden Plastikflaschen durch die Sparte Nestlé Waters aus. Der Konzern grabe ganzen Landstrichen in Afrika das Grundwasser ab und trage zu globalen Fluchtbewegungen bei, so der Vorwurf.

Mit dem Einstieg des US-Hedgefonds Third Point als Nestlé-Großaktionär im Jahre 2017 und der neuen Zielmarke von 18,5 Prozent Rendite hat sich auch in deutschen Nestlé-Werken der Konflikt zwischen Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaftern auf der einen und dem Management auf der anderen Seite verschärft. Die Gewerkschaft beklagt einen Angriff auf Arbeitsplätze und Löhne und bescheinigt der Konzernspitze »Heuschreckengebaren«. hgö

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal