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Artur Fischer
31. 12. 1919 - 27. 1. 2016
Wenn alles, was dieser Mann erfunden hat, plötzlich verschwände - es gäbe ein mittleres Erdbeben, nicht nur in Deutschland. Allein schon wegen der Dübel, die auf Artur Fischers vierstelliges Patentkonto gehen und eine gewisse Grundordnung an den Wänden so ziemlich jeder Wohnung gewährleisten.
Man muss sich Artur Fischer als von Grund auf neugierigen Menschen vorstellen, der die Probleme des Alltags zu lösen versuchte. Das Synchron-Blitzlicht erfand er 1948, als er vernünftige Bilder seiner neugeborenen Tochter fotografieren wollte. Die schier endlose Liste seiner Erfindungen reicht vom flexiblen Kleiderbügel bis zu komplexen Technikbaukästen.
Vor allem aber: Dübel in jeglicher Variation. 1958 entwickelte Fischer den Spreizdübel aus Nylon, der sich zwischen Schraube und Mauerwerk verkeilt. Da war der schwäbische Sohn eines Dorfschneiders, im Krieg der Schlacht um Stalingrad knapp entkommen, längst Unternehmer. Die Fischerwerke in seinem Heimatort Waldachtal sind heute ein Global Player mit mehr als einer halben Milliarde Euro Jahresumsatz.
Artur Fischer hat Probleme auf verblüffend einfache Weise gelöst. Eine seiner letzte Kreationen, Gegenstand nahezu lebenslangen Grübelns: eine Vorrichtung zum Köpfen von Frühstückseiern. wh
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