Im Hinterhof einer Männerwelt

Über Forscher, Vorurteile und eine Ehrung, die niemals stattfand

Sie war die dritte Tochter eines Rechtsanwalts, der in Wien eine Kanzlei als Hof- und Gerichtsadvokat betrieb. Obwohl ihre Eltern aus jüdischen Familien stammten, wurden sie und ihre Geschwister protestantisch erzogen. Dies geschah in einer freien und aufgeschlossenen Atmosphäre, in der Musik und Literatur eine wichtige Rolle spielten.

Zunächst besuchte sie die Volks- und später die Bürgerschule, denn an Gymnasien waren Mädchen nicht zugelassen. Nach dem Schulabschluss erwarb sie die Lehrbefähigung im Fach Französisch und bereitete sich selbstständig auf die Abiturprüfung vor, die sie extern an einem Gymnasium ablegte. Sie war nun 22 und fest entschlossen, die Universität zu besuchen, was in Österreich inzwischen auch für Frauen möglich war. Neben Philosophie studierte sie Mathematik und Physik und beschäftigte sich dabei schon früh mit dem Phänomen der Radioaktivität.

Nachdem sie einen vierjährigen Physikkurs absolviert hatt...


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