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Kein dritter Bush im Weißen Haus

Jeb steigt aus Vorwahl-Rennen der Republikaner aus / Trump gewinnt deutlich in South Carolina / Cruz schwächer als erwartet

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Mit einem Sieg bei der Vorwahl im Bundesstaat South Carolina hat der rechtspopulistische Milliardär Donald Trump seine Spitzenposition im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner ausgebaut. Nach Auszählung fast aller Stimmbezirke lag der Immobilienmagnat mit 32,5 Prozent in Führung. Um den zweiten Platz rangen der Rechtsaußen-Bewerber Ted Cruz und der Senator Marco Rubio mit je gut 22 Prozent.

In dem von den besonders strenggläubigen Evangelikalen und rechten Tea-Party-Anhängern geprägten Staat war Cruz von einem weit besseren Abschneiden ausgegangen. Für den Gesamtsieg braucht ein Bewerber bei den Republikanern 1.237 Delegierte. In South Carolina ging es um 50 Delegierte. Der Ex-Gouverneur von Florida, Jeb Bush, zog sich dagegen aus dem Nominierungsrennen zurück.

Knapp zwei Wochen nach seinem Erfolg bei der Vorwahl in New Hampshire zeigte Trump erneut, dass er seine guten Umfragewerte auch in einen Wahlsieg verwandeln kann. Beim Vorwahl-Auftakt Anfang Februar in Iowa hatte Trump den zweiten Platz hinter Cruz belegt. Beide Präsidentschaftsbewerber sind bei der Parteiführung unbeliebt, ihre Tiraden gegen die Eliten in Washington treffen an der Basis aber einen Nerv.

Jeb Bush erhielt nur knapp acht Prozent der Stimmen, obwohl er in South Carolina viele Auftritte absolviert und Millionensummen für Wahlspots ausgegeben hatte. »Die Menschen in Iowa und in New Hampshire und in South Carolina haben gesprochen, und ich respektiere ihre Entscheidung«, sagte der Ex-Gouverneur in einer emotionalen Rückzugsrede. Wegen seiner engen Kontakte zum republikanischen Establishment und zu finanzkräftigen Spendern hatte der Sohn und Bruder zweier Ex-Präsidenten ursprünglich als ein Favorit gegolten. Doch seine Wahlkampagne dümpelte in den vergangenen Monaten dahin.

Nach Bushs Abtritt macht sich Rubio Hoffnungen, die Stimmen aus dem bislang zersplitterten gemäßigt-konservativen Lager auf sich zu vereinen. »Nach heute Nacht ist dies ein Dreikampf, und wir werden die Nominierung gewinnen«, sagte der Senator. Dieses Ansinnen verfolgt allerdings auch Ohios Gouverneur John Kasich, der in South Carolina auf 7,6 Prozent kam. Der frühere Neurochirurg Ben Carson holte 7,2 Prozent.

Trump wies die Einschätzung einiger Experten zurück, dass sein Stimmenanteil in einem ausgedünnten Bewerberfeld automatisch schrumpfen werde. »Sie sind Genies«, spottete er in seiner Siegesrede. »Sie verstehen nicht, dass ich auch viele dieser Stimmen bekomme, wenn Leute sich zurückziehen. Man addiert sie nicht einfach zusammen. Ich glaube, wir werden sehr, sehr gut abschneiden.« Agenturen/nd

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