Drang nach Freiheit

Im Kino: »Mustang« von Deniz Gamze Ergüven

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Film ist als französischer Beitrag für den Auslands-Oscar nominiert. Als französische, nicht türkische Produktion. Wichtig, ehe man den Film als politisch ernstgemeinten Beitrag zum Thema Zwangsverheiratung versteht.

Am Anfang sind sie wild und frei und tollen herum wie junge Pferde. Am Ende haben zwei von ihnen den Weg in die Freiheit geschafft, die anderen blieben auf der Strecke. Zwischen diesen beiden Eckpunkten erzählt »Mustang« die Geschichte von fünf Schwestern, die an der Schwarzmeerküste aufwachsen, im hintersten, provinziellsten, sprich: im patriarchalisch-unaufgeklärten Nordosten der Türkei.

»Mustang« ist der Debütfilm einer Auslandstürkin, das muss man wohl voranschicken. Deniz Gamze Ergüven wurde in Ankara geboren, wuchs in Paris auf, besuchte dort die Filmschule, produzierte dort (mit türkischer und deutscher Beteiligung) ihren Film und pendelt heute zwischen ihren beiden Heimatländern und den USA. Ihr Film ist eher für ein westliches als für ein provinztürkisches Publikum gedreht und nicht in erster Linie aufklärerisch gemeint, sondern eine Selbstvergewisserungsgeste, die bestätigt, was ohnehin schon alle dachten. Und wie der Fi...


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