Neue Regeln im Handball bei Olympia

Weltverband führt die Blaue Karte und eine Sechs-Pässe-Regel ein

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Die neuen Regeln im internationalen Handball werden bereits zum 1. Juli dieses Jahres wirksam. Ursprünglich wollte die Internationale Handball-Föderation (IHF) die neuen Richtlinien erst ein Jahr später einführen. Jetzt gelten sie aber doch schon bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, teilte der Weltverband mit. Spieler, Trainer und Schiedsrichter müssen sich also an eine Blaue Karte, den siebten Feldspieler, die Sechs-Pässe-Vorgabe bis zum Zeitspiel und verschärfte Regeln für Behandlungen von Spielern gewöhnen.

Die IHF hat Schreiben an die nationalen Verbände geschickt und diese über die Regeländerung informiert. Der Deutsche Handball-Bund (DHB) und der Liga-Verband HBL wollen sich in den nächsten Tagen über die Änderungen austauschen. »Der siebte Feldspieler wird uns schon beschäftigen«, sagte Bob Hanning, Vizepräsident des DHB und Geschäftsführer der Füchse Berlin, am Donnerstag. »Diese Regel wird den Handball verändern.« Für den Torhüter darf ein siebter Feldspieler eingesetzt werden, der kein farbiges Leibchen mehr tragen muss. Dann darf jedoch kein Spieler den eigenen Torraum betreten. Ein Torhüter kann aber jederzeit wieder eingewechselt werden. »Das kann zu einem ständigen Wechseln führen und schränkt unsere Sportart ein«, sagte Hanning.

Grundsätzlich positiv bewertet der DHB-Vizepräsident jedoch die Sechs-Pässe-Regel. Danach hat eine Mannschaft in Zukunft nach einer entsprechenden Vorwarnung wegen passiven Spiels nur noch sechs Pässe Zeit, bis sie einen Torwurf ausführen muss. »Die Durchsetzbarkeit wird aber schwierig. Die Schiris sind zum Teil schon jetzt überfordert. Es ist gefährlich, was ihnen zugemutet wird«, sagte Hanning.

Die Blaue Karte, die noch nach nach einer Roten Karte gezwigt wird und zur Sperre für mindestens ein weiteres Spiel führen kann, lehnt Hanning dagegen ab. »Das ist Unsinn. Bei uns gibt es nach Roten Karten ohnehin einen Bericht. Der konnte schon bisher zu Sperren führen.« Auch HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann sieht die Änderungen zunächst skeptisch: »Die Stärke einer Sportart erwächst auch aus der Stabilität ihrer Regeln.« dpa/nd

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