Geflohen in eine neue Heimat

Die junge Architektin Quloob Haleem hofft auf eine Zukunft in Berlin

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Quloob Haleem kam kurz vor Silvester nach Deutschland. Die junge Frau floh alleine aus Irak, weil Krieg und Unterdrückung ihr dort ein selbstbestimmtes Leben unmöglich machten.

»Heute war mein erster Schultag«, sagt Quloob und strahlt. Endlich kann sie richtig Deutsch lernen. Ein paar Wörter kann die 30-jährige Frau aus Irak schon sagen, »Guten Morgen«, »genau«, »Brot«, »Mädchen«, »Wie geht es?«, »Ausweis« oder »danke«. Doch das ist nicht genug, um ihr Ziel zu erreichen: »Ich wollte schon in Irak Professorin werden. Aber ich hatte nie die Möglichkeit dazu.«

Nun steht sie in Berlin am Ufer der Spree. Im Hintergrund die Oberbaumbrücke, die einst eine Grenze markierte und heute die beiden Bezirksteile Friedrichshain und Kreuzberg miteinander verbindet. Dabei werden die europäischen Grenzen derzeit für Frauen wie Quloob immer schwerer überwindbar. Sie hat den ganzen Weg hierher allein geschafft - ohne Familie, Mann oder Freunde.

Quloob trägt ihre langen dunklen Haare zum Pferdeschwanz nach hinten gebunden und ihre beige Winterjacke offen, um den Hals einen dicker Schal. Sie ist ein wenig erkältet, aber ...


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