Kohlhaas in Hollywood

Im Kino: »Trumbo« über Hetze gegen kommunistische US-Künstler

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

US-Drehbuchautor Dalton Trumbo landete im Knast und auf der Schwarzen Liste, weil er Kommunist war – und verdiente sich in dieser Zeit dennoch zwei Oscars. Nun wurde sein Leben von Jay Roach verfilmt.

Ein großes Ding sei der Eintritt in die Kommunistische Partei Ende 1943 für ihn gar nicht gewesen, hat Drehbuchschreiber Dalton Trumbo seinem Biografen Bruce Cook Mitte der 1970er Jahre in die Feder diktiert. Der Mitgliedsausweis, sorglos in die Hemdentasche gesteckt, sei ihm bald darauf in der Wäsche abhanden gekommen - und bei aller Unterschiedlichkeit der Denkansätze: Eine Revolution oder gar die Abschaffung der Demokratie habe Anfang der 1940er Jahre in Hollywood nun wirklich niemand betrieben. Sein Biograf hörte diese Geschichtsklitterung gerne, denn auch 1973 war der Ismus mit dem K am Anfang noch immer ein Thema, das man in den USA besser behutsam anging.

Im Gefängnis ist Trumbo 1950 trotzdem gelandet, weil er ein ausgewiesener Kommunist (gewesen) war. Oder eher: Weil er sich nicht öffentlich einen Strick daraus drehen lassen mochte, Mitglied in einer auch in den USA ganz legalen Vereinigung zu sein. Dalton Trumbo, der spät...


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