Erdogan macht Kritiker zu Terroristen

Türkischer Präsident verteidigt sein autoritäres Regime - und sieht immer mehr Staatsfeinde / Kurdischer Rebellenführer kündigt Eskalation des Konflikt an

Präsident Erdogan fordert nach dem Anschlag von Ankara auch strafrechtliche Reformen. Um Terrorist zu sein, müsse man keine Bombe zünden, sagt er. Auch Abgeordnete, Journalisten oder Akademiker könnten Terroristen sein.

Istanbul. Nach dem Autobomben-Anschlag von Ankara fordert Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eine breitere Definition von Terrorismus im türkischen Strafrecht. »Zwischen Terroristen, die Waffen und Bomben tragen, und jenen, die ihre Position, ihren Stift oder ihren Titel den Terroristen zur Verfügung stellen, damit diese an ihr Ziel gelangen, besteht überhaupt kein Unterschied«, sagte Erdogan nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montagabend. Die Regierung vermutet die kurdische Arbeiterpartei PKK hinter dem Anschlag vom Sonntag, der mindestens 37 Menschen das Leben kostete.

»Nur weil jemand einen Titel wie Abgeordneter, Akademiker, Autor, Journalist oder Leiter einer Nichtregierungsorganisation trägt, ändert das nichts an der Tatsache, dass diese Person eigentlich ein Terrorist ist«, fügte Erdogan hinzu. »Wir können nicht mehr dulden, dass jene, die von unseren Sicherheitskräften aufgegriffen werden, weil s...


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