Entdeckung der Welt

Im Kino: »Raum« erzählt von sexueller Gewalt und Mutterliebe

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Der fünfjährige Jack wurde gezeugt und aufgezogen in einem einzigen Raum – denn die Mutter wurde vor Jahren entführt. Lenny Abrahamson hat aus dieser Konstellation einen beeindruckenden Film gemacht.

»Raum« beginnt als Zweipersonenstück: eine Mutter und ihr Kind. Sie ist Ma - eigentlich Joy. Er ist Jack. Der Film beginnt an seinem fünften Geburtstag. Den Mann, der jede Nacht in die türcodeverschlossene Hütte eindringt und sich zu Ma auf die Matratze legt, nennen sie Old Nick. Und den Raum, in dem Jack im Kleiderschrank schläft, damit er nicht mit ansehen muss, was da jede Nacht passiert zwischen Old Nick und seiner Ma, heißt einfach: Raum. Es ist das einzige Stück Welt, das Jack je gesehen hat. Denn Jack wurde gezeugt, geboren und aufgezogen in Raum. Von Ma. Die wurde von Old Nick verschleppt, als sie ein Teenager war. Und hat die letzten sieben Jahre in diesem Schuppen zugebracht.

Für Jack ist Raum die ganze Welt. Zu jedem Stück Möbel in Raum hat er ein ganz persönliches Verhältnis, aus jedem kleinsten Gegenstand hat seine Mutter ihm ein Märchen gebastelt, eine Geschichte, eine Beschäftigung. Weil es einen Fernseher gibt in R...


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