Raum für seltene Schönheit

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wer sich, wie der Verfasser dieser Zeilen, Anfang, Mitte der 1990er Jahre im Gefolge von Nirvana für US-amerikanische Gitarrenkrachmusik zu interessieren begann, stieß über Sonic Youth, Helmet, Unsane, Foetus und Bands von »Amphetamine Reptile Records«-Label, deren Logo das Wort Noise sinnigerweise im Hintergrund enthielt, unweigerlich auch auf die New Yorker Band Swans. Zumindest dem Namen nach. Dieser bereits Anfang der 1980er Jahre gegründeten Gruppe ging ein legendärer Ruf voraus. So laut seien ihre Live-Auftritte, dass Besucher die Flucht ergriffen. Ihre Musik sei extrem hart, negativ und beklemmend, von Rock-Strukturen im herkömmlichen Sinne könne keine Rede sein. Zudem deuteten Song- und Plattentitel wie »Filth«, »Raping a Slave« oder »Public Castration is a good Idea« auf fürchterliche Szenarien hin. Tonträger von ihnen wollte ich mir zunächst nicht zulegen. Das Risiko der Überforderung und damit einer Fehlinvestition angesicht...


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