Fatale Wahl

UNO-Mandat für Afghanistan

Eins kann man dem Sicherheitsrat bescheinigen: Mit der Ernennung Britanniens zum Anführer der Friedensstifter in Afghanistan hat er bloß die drittschlimmste Wahl getroffen. Nur die bombenden USA oder das am Hindukusch allseits beliebte Russland mit dieser Mission zu beehren, hätte noch mehr Freude unter den Afghanen ausgelöst. So ists lediglich der Feind aus einstigen kolonialen Kriegen und der amerikanische Juniorpartner bei den grausamen Luftattacken, der an der Spitze der Zivilisierten nun dafür sorgt, ihr Land zu retten. Echt gelungen ist zudem die Trennung vom Kriegsmandat. Meinen die USA, sie müssten eben dort angreifen, wo gerade UN-Truppen stehen, dann räumen die das Feld, pausieren im Friedenswerk, um es danach mit noch größerem Eifer wieder aufzunehmen. Selbst die in Kabul antretende Regierung sieht solche Helfer und Beschützer mit Unbehagen. Ganz zu schweigen von all den Warlords, die ganz andere Pläne hegen als die in Bonn geschmiedeten. Impotente Besatzer werden in einer kaputten Hauptstadt herrschen, und aus Mudschahedin, mit denen sie verbündet sind, können bald Gegner werden. Schwer wird es sein, auf diese Art den Frieden zu erjagen. Dagegen ists ein K...

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