Pferdemist vorm Strafraum

Aufregung in der Altmark: Im Dorf Kusey durchschneidet seit Ostern ein Maschendrahtzaun den örtlichen Sportplatz

  • Violetta Kuhn, Klötze
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bauer baut Zaun mitten auf Sportplatz - im Norden Sachsen-Anhalts spielt sich eine skurrile Provinzposse ab. Sie ist aber auch ein Lehrstück über Wendefolgen und eine verschlafene Kommunalpolitik.

Dass sich über Maschendrahtzäune die Gemüter erhitzen können, ist spätestens seit Stefan Raabs Blödelsong um die Sächsin Regina Zindler und ihren legendären Nachbarschaftsstreit bekannt. Im kleinen Dorf Kusey in Sachsen-Anhalts dünn besiedeltem Norden lässt sich das derzeit wieder beobachten. Dort durchschneidet Maschendraht den örtlichen Sportplatz: Quer über die Rasenfläche zieht sich ein 38 Meter breiter eingezäunter Streifen. Fußball spielen? Sportunterricht? Das ist hier nicht mehr möglich.

Der Kuseyer Landwirt Herwig Bierstedt hat den mannshohen Zaun gebaut - gegen den Protest des Sportvereins, der Gemeinde und der Grundschule. Da half es auch nichts, dass einige Kinder medienwirksam an dem Zaun rüttelten, als ein Kamerateam über den Fall berichtete.

Auf dem Streifen mitten auf dem Sportfeld will Bierstedt künftig seine Pferde weiden lassen. Und dazu hat er alles Recht. Denn schon seit 2013 gehört ihm das lange, schmale Grundstück....


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