Geschönte Erfolgsmeldung

Die Versorgung der Flüchtlinge lässt Deutschland bei der Entwicklungshilfe näher ans 0,7-Prozent-Ziel rücken

  • Corinna Buschow
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Entwicklungshilfequote der Bundesrepublik ist so hoch wie nie. Allerdings nur, weil Kosten für Flüchtlinge eingerechnet werden.

0,52 Prozent, ein Rekordwert: Diesen Anteil vom Bruttonationaleinkommen hat Deutschland 2015 für Zwecke ausgegeben, die von der OECD als Entwicklungshilfe - in der Fachsprache Official Development Assistance (ODA) - gewertet werden. Weltweit angestrebt wird seit Jahrzehnten eine ODA-Quote von 0,7 Prozent. Jetzt ist Deutschland diesem Ziel so nah wie nie: 2014 waren es 0,42 gewesen, 2013 nur 0,38 Prozent. Seitdem sind die Haushaltsmittel für das Entwicklungsministerium gestiegen. Der Rekord bei der Quote hängt wesentlich aber auch mit der Flüchtlingsaufnahme in Deutschland zusammen. Die Unterbringung und Versorgung Geflüchteter kann als Entwicklungshilfe angegeben werden.

2,7 Milliarden Euro von den gesamten ODA-Mitteln in Höhe von 17,8 Milliarden US-Dollar (rund 16 Milliarden Euro) rechnete Deutschland für das Jahr 2015 in diesem Bereich an. Grundlage ist eine Zahl von rund 210 000 Flüchtlingen. Dass sie so viel niedriger liegt als die ...


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