Tod als erweiterte Betriebsstörung

»Die Wohlpräparierte Frau« im Theater unterm Dach

Wenn es stimmt, was man sagt: dass das ganze Leben an einem vorbeizieht im Augenblick des Todes - wäre dann das Wo und Wie des Ablebens noch von Bedeutung? Wäre man nicht gefangen genommen vom »Was bisher geschah«, erschöpft von plötzlich bedeutungslosem Karrierezwang und Perfektionsanspruch? Oder aber die Umstände zählen doch, und wenn die Sterbestätte dann ausgerechnet das Bordrestaurant der deutschen Bundesbahn ist, und die Prozedur 1,5 Stunden dauert, ist das nicht schon die Hölle auf Erden?

Diese Hölle ist in der kurzweiligen Inszenierung von Stephan Thiel im Theater unterm Dach eher ein stylishes Fegefeuer in Orange und Rot-Tönen, mit 70er-Jahre-Design, Plexiglas-Schalen-Sesseln, einem Versatzstück-Abteilfenster und stilisierter Licht-am-Ende-des-Tunnel-Art. Doch kein schlechter Ort, um zu sterben, diese überhöhte Bistro-Lounge.

Drei Frauen stecken im Abteil fest. Man kennt sich nicht, man teilt zufällig den gemeinsamen Tod und Te...


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