Pflastersteine für ’nen bunten Kiez

Die 1980er und 1990er Jahre waren die Hochphasen der Hausbesetzungen in Berlin

  • Florian Schmid
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Obwohl es praktisch keine besetzten Häuser mehr gibt, sind die Erben der bunt bemalten und mit Graffiti übersäten Gebäude zum Teil heute noch von Räumung bedroht.

Berliner Polizeihundertschaften, die sich brachial Zugang zu einem bunt bemalten und mit Graffiti übersäten Haus verschaffen, hat in Berlin derzeit leider fast eine gewisse Routine. Dass es im Berliner Wahljahr auch das ehemals besetzte Haus in der Linienstraße 206 trifft, überrascht daher nicht wirklich. Der CDU-Spitzenkandidat und Innensenator Frank Henkel hat schon im Umgang mit der Rigaer Straße gezeigt, dass er bei jeder Gelegenheit gegenüber der linken Szene gerne auf Konfrontationskurs geht. Damit bewegt er sich durchaus innerhalb der Tradition seiner Partei, die mit linken Projekten, Hausbesetzern und Autonomen nie zimperlich umsprang.

Das war auch schon in den frühen 1980er Jahren so, als West-Berlin ein regelrechtes Eldorado der Hausbesetzerbewegung war und die CDU an die Macht kam. Der damalige Innensenator der Union, Heinrich Lummer, war ein harter Knochen und ließ kurz nach Amtsantritt mehrere Häuser räumen. Heftige Ausein...


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