Folge 121: FLTI*

Lexikon der Bewegungssprache

  • Lesedauer: 1 Min.

FLTI* ist eine aktuelle Selbstbeschreibung der gegen Unterdrückung kämpfenden Geschlechter. Also Frauen. Und Frauen, die mit Frauen schlafen: Lesben. Und dann noch die Frauen, die keine Vagina haben - plus die Männer mit Vagina. Transgender eben. Und dann noch die, die sich zwischen den Geschlechtern verorten: Intersexuelle. Und die Sternchen*. Das sind Proletarierinnen, Frauen diverser Hautfarben, Frauen mit Behinderung und alle weiteren denkbaren und nicht-denkbaren Geschlechtsidentitäten. Alle? Nee. Cis-Männer nicht. Die sind quasi das Gegenteil von FLTI*. Die Nicht-Diskriminierten mit Penis. Denn cis heißt »diesseits der Geschlechtszuschreibung«: Seit deiner Geburt haben immer alle gedacht, du seist ein Mann, und Volltreffer: Das siehst du auch so. Zwischen FLTI* und Cis-Männern befindet sich der tiefe Graben gesellschaftlicher Ungleichheit. Cis-männliche Privilegien: Gute Bezahlung, Anerkennung für das Vorhandensein eines baumelnden Geschlechtsorgans. Um solche Privilegien zu bekämpfen, organisieren sich FLTI* gerne in eigenen Räumen, ohne baumelnde Organe oder - das ist jedoch strittig - nur mit solchen, die Transgendern gehören. Die Abkürzung LGBT dagegen steht für Lesben, Gays (Schwule), Bisexuelle und Transgender. Versammelt sind hier alle Aktivisten, die gegen Heteronormativität kämpfen. Also gegen die altertümliche Vorstellung, ausschließlich die Sexualität zwischen lediglich zwei existierenden Geschlechtern sei normal. ek

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