Kein Geld an den »Papa-Tagen«

Das Bundesarbeitsministerium will Alleinerziehenden den Regelsatz kürzen, wenn das Kind beim anderen Elternteil ist

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Umgangsregeln zwischen Ex-Partnern bergen Konfliktstoff. Eine geplante Gesetzesreform könnte das Problem noch verschärfen.

Alleinerziehende haben es in Deutschland schwer: höhere Steuerbelastung, kaum Karrierechancen, ständiger Organisationsstress, Kampf um Umgangsregelungen und Unterhalt, hohes Armutsrisiko und später kaum Rente. Überdurchschnittlich viele der rund 2,7 Millionen Ein-Eltern-Familien sind auf Sozialleistungen angewiesen - rund 40 Prozent beziehen Hartz IV. Die Leistung reicht nur, um das Existenzminimum abzudecken; Urlaube, Neuanschaffungen oder die Teilnahme an Kulturveranstaltungen sind kaum möglich.

Nun will die Bundesregierung diese Familien offenbar noch mehr belasten. Wie aus dem Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervorgeht, soll Alleinerziehenden - 85 Prozent davon sind Frauen - der Kinderregelsatz für jene Tage gekürzt werden, an denen die Kinder vom anderen Elternteil betreut werden. Die Regelleistung ist nach Alter gestaffelt und liegt seit Januar 2016 bei 237 Euro für Kinder unter sechs Jahr...


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