Mindestens vier Tote bei Unwetter in Bayern

Behörden fürchten weitere Opfer / Orte teils meterhoch überschwemmt / Hunderte Kinder in Schulen eingeschlossen / Wieder regnet es

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Berlin. Erneut hat eine Unwetterlage zu schweren Regenfällen mit mehreren Toten geführt. Bei der Flut, die nach starken Regenfällen mehrere Orte teils meterhoch überschwemmte, waren am Mittwoch vier Menschen ertrunken. Vier Menschen werden nach Medienberichten immer noch vermisst. Das Landratsamt in Pfarrkirchen hatte den Katastrophenfall ausgerufen, als die braunen Wellen die Menschen in Triftern, Simbach am Inn und Nachbargemeinden überraschten. Keller, Tiefgaragen und Erdgeschosswohnungen wurden binnen kürzester Zeit überflutet, viele Autos mit dem Strom weggerissen. Etliche Bürger mussten mit Polizeihubschraubern gerettet werden.

In Simbach wurden am Mittwochabend nach der verheerenden Flutwelle von Tauchern drei Leichen in einem überschwemmten Haus entdeckt. Die Bewohner der oberen Stockwerke des Mehrfamilienhauses hatten die Retter darüber informiert, dass im überfluteten Erdgeschoss noch Menschen sein müssten. Kurz darauf wurde eine Frau tot in einem Bach in der Nachbargemeinde Julbach entdeckt.

Hunderte Kinder mussten am Mittwoch bis zum Abend in zwei Schulen ausharren, weil die Zufahrtsstraßen nicht passierbar waren. Etwa 50 von ihnen konnten allerdings nicht mehr nach Hause gebracht werden und mussten, betreut von etwa zwei Dutzend Erwachsenen, in der Mittelschule von Triftern übernachten. Die vom Wasser eingeschlossenen Schüler wurden mit Hubschraubern versorgt. Mehrere Schulen sollten auch am Donnerstag wegen des Hochwassers geschlossen bleiben. Der Energieversorger Bayernwerk hatte zudem mitgeteilt, dass Tausende Haushalte vorläufig weiter ohne Strom auskommen müssten.

Meteorologen kündigten für die betroffene Region und weitere Gebiete in Südbayern erneut starke Regenfälle an, binnen zwölf Stunden könnten am Donnerstag wieder bis zu 30 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen. »Zum Teil sind unwetterartige Mengen über 40 Liter pro Quadratmeter in sechs bis zwölf Stunden möglich«, berichtete der Deutsche Wetterdienst in München. Auch für andere Bundesländer wurden teils neue Unwetter erwartet. In Baden-Württemberg und Franken hatte das Tief »Elvira« schon am Sonntagabend schwere Verwüstungen angerichtet. Vier Menschen waren bereits bei diesem Unwetter im Südwesten ums Leben gekommen. Agenturen/nd

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