Im Zweifel für den NSU

Ermittlern liegt das »Staatswohl« am Herzen, das macht sie blind und taub

Der Generalbundesanwalt (GBA) führt die Ermittlungen im Falle der NSU-Terrorgruppe - nicht. Und das nachgeordnete Bundeskriminalamt (BKA) bringt Belege bei, die Zeugen unglaubwürdig machen.

Im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages war der Zeuge Jochen Weingarten aufgerufen. Er ist Oberstaatsanwalt beim Bundesgerichtshof. Er vertritt in München die Anklage des GBA gegen mutmaßliche Mitglieder und Helfer des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Er ist ein leitenden Kopf des Strukturermittlungsverfahrens, bei dem weitere Erkenntnisse über die rechtsextremistische Terrorgruppierung und unterstützende Netzwerke gewonnen werden sollen. Und er hinterließ am Donnerstag einen verheerenden Eindruck.

Besprochen wurde die Rolle des Zwickauer Verfassungsschutzspitzels Ralf Marschner (Deckname »Primus«). Es besteht der Verdacht, dass der inzwischen in der Schweiz lebende Neonazi tief verstrickt war im NSU-Geflecht. Er soll sogar Arbeitgeber von Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gewesen sein. Seine Autoanmietungen zeigen Parallelen zu einigen NSU-Morddaten. Ihm, als einer der Naziführer in Zwickau, kann unmöglich ent...


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