Viereinhalb Stunden Funkstille

Wie sich eine junge Generation verhält, die sich über den Tag hinweg in permanenter Kommunikation miteinander befindet und dann in »echt« aufeinandertrifft. Von Kurt Starke

Was macht ein Liebespaar, das sich jeden Tag leibhaftig sehen will, aber nicht kann? Stellen wir uns einen 22-jährigen Studenten vor, der fern von seiner Geliebten in einer fremden Stadt studiert und selten nach Hause fahren kann. In früheren Zeiten mussten das die Liebenden einfach hinnehmen. Für den Notfall blieb das Telefon, der karge Anruf aus der Telefonzelle oder intime Botschaften unter den Augen einer strengen Vermieterin, sofern diese mit einem Telefon gesegnet war. Hauptkommunikationsmittel war der Brief, der Liebesbrief. Immer in der Hoffnung, dass die Antwort möglichst bald einträfe. Ein spannungsreiches Leben.

Das ist nun alles ganz anders. Den Brief per Post gibt es zwar noch, sogar den handgeschriebenen. Aber er ist äußerst selten geworden, so selten wie ein Gedicht für die ferne Geliebte. Heute steht ein gewaltiges und neuartiges Instrumentarium zur virtuellen Überbrückung von kleinen und großen Entfernungen zur Ve...


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