Teure Sparsamkeit

Gespräche mit dem Arzt werden schlecht honoriert, obwohl sie helfen und Kosten verringern

  • Walter Schmidt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Seit 2013 erhalten Haus- und Kinderärzte ein gesondertes Honorar für therapeutische Gespräche mit ihren Patienten. Doch weniger als fünf Euro je Quartal und «Behandlungsfall» sind viel zu wenig.

Der Spruch «Reden ist Silber, Schweigen ist Gold» gilt in Arztpraxen ganz sicher nicht. Viel zu wichtig ist dazu der offene Austausch zwischen Kranken und Medizinern. «Das Gespräch ist das wichtigste Instrument des Arztes», sagt auch Corinna Schaefer, die beim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) in Berlin den Bereich Patienteninformation leitet. Der Kinder- und Jugendmediziner Norbert Graf, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, bestätigt das. «Die Zeit, die ich am Anfang für Kommunikation einsetze, kommt im weiteren Verlauf der Behandlung tausendfach zurück», sagt der Direktor der Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie am Saar-Uniklinikum in Homburg.

Doch leider wird die sogenannte sprechende Medizin den Ärzten alles andere als vergoldet - auch wenn Hausärzte und die ebenfalls allgemeinmedizinisch tätigen Kinder- und Jugendmediziner seit Oktober 2013 ein Gespräch mit Pa...


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