Marek Hamsik soll es richten

Slowaken wollen die Weltmeister überraschen

  • Lesedauer: 2 Min.

Vichy. Beim Spaziergang im malerischen Parc Napoleon III. schweiften die Gedanken der slowakischen Fußballer noch mal für ein paar Minuten vom EM-Achtelfinale gegen Deutschland am Sonntag in Lille ab. Doch mit der Abreise aus Vichy am Samstag beginnt für Topstar Marek Hamsik und seine Kollegen die Mission »EM-Sensation«.

»Das ist das größte Spiel in der 23-jährigen Geschichte unseres Verbandes«, sagte der slowakische Fußballboss Jan Kovacik. »Deutschland ist der Topfavorit auf den Titel. Aber wir stehen als ein Team zusammen. Wenn wir gewinnen sollten, wäre das nicht nur eine Sensation für die Slowakei. Es wäre eine Sensation für ganz Europa.« Auch die Spieler, deren Verband gerade einmal 430 000 Mitglieder zählt (der DFB hat 6,9 Millionen), glauben fest an ihre Chance. »Wir wollen weiterkommen. Ein Traum würde wahr werden, wenn es klappen sollte«, sagte der frühere Bochumer Bundesligaprofi Stanislav Sestak.

Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen. Laut Teamarzt Jan Batalik stehe nur hinter dem Einsatz von Dusan Svento vom 1. FC Köln ein Fragezeichen. Alle anderen Spieler seien fit. Auch Peter Pekarik von Hertha BSC kann trotz seiner angebrochenen Nase mit einem speziellen Verband spielen.

Die Verwirklichung des Viertelfinaltraums hängt in erster Linie an zwei Protagonisten ab. Die Abwehr soll der von Jürgen Klopp beim FC Liverpool aussortierte Kapitän Martin Skrtel zusammenhalten, für die Nadelstiche im Spiel nach vorn ist Spielmacher Marek Hamsik vom SSC Neapel zuständig. Vor allem auf dem 28-Jährigen mit der markanten Irokesenfrisur ruhen die Hoffnungen der Slowaken. »Er ist ein großartiger Spieler«, sagte Skrtel über seinen Kumpel. »Marek ist unser Schlüsselspieler. Ich hoffe, er kann seine Form aus der Gruppenphase halten.« Nicht zuletzt wegen Hamsiks Traumtor in der zweiten Partie gegen Russland (2:1) überstanden die Slowaken die Vorrunde als einer der vier besten Gruppendritten.

Vor vier Wochen gewannen sie gegen Deutschland im EM-Vorbereitungsspiel mit 3:1. »Das war natürlich ein anderes Spiel. Aber für den Kopf ist es gut zu wissen, dass wir sie schlagen können«, sagte Skrtel: »Die Deutschen werden wieder sehr viel den Ball haben. Aber das ist nicht entscheidend im Fußball.« SID/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal