Kiezdemo für »M99«

Über 400 Menschen bei Solidaritätsdemonstration für den Kreuzberger Revolutionsbedarfsladen

  • Philip Zeitner und Maria Jordan
  • Lesedauer: 1 Min.

»Alte Bäume verpflanzt man nicht«, steht auf dem Schild, das hinten an Hans-Georg Lindenaus Rollstuhl befestigt ist. Auf einer Solidaritätsdemo mit dem Ladenbesitzer des »M99« demonstrierten am Sonntagnachmittag über 400 Menschen in Kreuzberg gegen Verdrängung und Zwangsräumung, wie die Polizei zählte.

Das Bündnis »Zwangsräumung verhindern« und die Initiative »Bizim Kiez« hatten zu der Demonstration aufgerufen, obwohl es in der vergangenen Woche zu einem Vergleich zwischen Lindenau, genannt HG, und seinen VermiterInnen kam, laut dem dieser bis zum 20. September sein Ladenlokal verlassen muss. Auf selbstgemalten Schildern stehen Botschaften wie »Wohnen ist Lebensrecht« und »Kreuzberg für HG«.

»Wir werden immer weiter aus unserem Kiez vertrieben, HG steht beispielhaft dafür«, sagte die Demonstrantin Nadine Lehmann während der Auftaktkundgebung am Heinrichplatz. »Die Mieten werden teurer, die Leute müssen umziehen oder werden zwangsgeräumt«, sagte auch Demonstrant Mario Häuser.

»Hans-Georg Lindenau wird nach wie vor jede Perspektive in seinem angestammten Wohnladen vom Eigentümer versagt«, steht auf der Homepage von »Bizim Kiez«. Die Demonstration führte vom Heinrichplatz vorbei am »M99« bis zum Görlitzer Bahnhof.

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