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Partei der Arbeiter und des Kapitals

Guido Speckmann über Theresa Mays national-sozialdemokratische Rede

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Konservative Partei sei die wirkliche Partei der Arbeiter. Sagt doch tatsächlich Theresa May zum Abschluss des Tory-Parteitages. Nicht nur dieser Satz, sondern weite Teile ihrer Rede klingen so, als rede eine Sozialistin. May adressiert immer wieder die Arbeiterklasse, die im jetzigen Britannien unter Unfairness und Ungerechtigkeit leide. Sie malt ihre Vision eines Landes aus, in dem nicht die Herkunft zählt, sondern die Leistung, in dem jeder werden könne, was er möchte. Sie wettert gegen Steuerhinterzieher, die Elite und Marktversagen. Der Kapitalismus könne am besten durch Staatsinterventionen verteidigt werden. Und sie interpretiert das Brexit-Votum als Appell der Abgehängten an die Politik, ihre Interessen wahrzunehmen.

May wildert mit ihrer Rede nicht zum ersten Mal im Terrain der unter Corbyn nach links gerückten Labour Party. Zumindest rhetorisch, denn von wirklichen Sozialreformen ist noch nichts zu sehen. Stattdessen soll die Erbschaftssteuer gesenkt werden. Wenn man genau hinsieht, gibt es aber noch einen anderen Zungenschlag. May betont, dass die Konservativen immer die Partei des kleinen und des großen Unternehmertums sein werden. Und die nationalistische Karte spielt sie, wenn sie für Niedriglöhne die Immigration verantwortlich macht und diese beschränken will. May kündigt somit einen national-sozialdemokratischen Kurs an.

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