Die Spuren der Knastkumpane

Schreddern oder ermitteln? Wer das NSU-Netzwerk ergründen will, kann viel herausfinden

Im Frühjahr 2013, als die Mordspuren des im November 2011 aufgeflogenen Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) noch relativ frisch waren, berichtete »nd« über einen im Wortsinn unheimlichen Papierschwund in der Druckerei der Justizvollzugsanstalt in Brandenburg. Der war bereits Ende der 90er Jahre entdeckt worden.

Der Bericht stand im Zusammenhang mit Carsten Szczepanski, dessen Verfahrensakten Brandenburger Staatsanwaltschaften im vergangenen Jahr geschreddert hatten - gerade so, als wären alle Hintergründe des NSU längst aufgeklärt. Der Rechtsextremist aus Berlin war wegen versuchten Mordes an einem Asylbewerber verurteilt worden und saß zwischen 1995 und 1999 in der Haftanstalt Brandenburg. Dort wurde er vom Brandenburger Verfassungsschutz angeworben und trug den Tarnnamen »Piatto«. Der Geheimdienst betreute ihn fürsorglich, räumte ihm Sonderrechte ein, führte ihn an das Umfeld des damals angeblich noch unbekannten NSU hera...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.