Robert Smith im Plattenbau

André Kubiczeks Buch über den letzten Sommer vorm Erwachsenwerden

  • Christin Odoj
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Man liest nur den ersten Satz und erinnert sich, wie das war damals mit 16. Ein Anfang, den man sich gesungen von Robert Smith von The Cure vorstellt und dann mittendrin ist, in dieser Zeit, in der die Körpersäfte blubbern und wabern, weiß wieder, wie sich das angefühlt hat, als das Herz, kurz vorm ersten Kuss, fast explodierte und das hielt dann 14 Tage an und war genauso schnell wieder verschwunden. Da steht also: »Keine Ahnung, wer zuerst zu wem kam, die Melancholie zu mir oder ich zur Melancholie.« Zu prätentiös? Kann sein, aber André Kubiczek will ja, dass wir René, seinen Ich-Erzähler, diesen 16-jährigen Teenager, gleich verstehen, dessen Gefühlswelt gerade zwischen den Extremen pendelt. Tiefer Schmerz wechselt sich ab mit dem Gedanken, unbesiegbar zu sein. Gespielte Arroganz geht über in Traurigkeit, die panzerlos macht.

1985 in Potsdam: René hat den Jackpot gezogen. In den Sommerferien, bevor alle Freunde auf höhere Schulen wec...


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