Pinguine an der Macht

Von Udo Bartsch

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.

Egal, ob man Klimastatistiken, Einschaltquoten oder Hitparaden auswertet - die Menschheit kann als gescheitert gelten. Dass uns eine überlegene Spezies vom Thron stößt, war nur eine Frage der Zeit. Gerechnet wurde mit Aliens oder Robotern. Nun sind es also die Pinguine. Aber wir sehen auch bei diesem Spiel: Geschichte wiederholt sich, die Vögel kämpfen jetzt untereinander um die Macht.

Dabei geht es um Punkte, und die gibt es für Mehrheiten. Im Laufe der Partie legen die Spieler Karten in fünf Farben, die für Regionen wie Wüste oder Dschungel stehen. Wer die wertvollsten Karten einer Sorte versammelt, beherrscht dieses Gebiet, und die Punktwerte all seiner Handkarten gleicher Farbe gehen in die Wertung ein. Eine paradoxe Anforderung besteht darin, hohe Werte einer Farbe auszulegen und zugleich auf der Hand zu behalten. In diesem kaum lösbaren Widerspruch steckt der Reiz.

Zahlreiche Unsicherheitsfaktoren behindern die Planung. Pro Runde muss zunächst eine Karte mit dem linken und eine mit dem rechten Nachbarn getauscht werden. Erst danach wird ausgelegt. Und wieder drohen Überraschungen.

Das kleine, taktische Spiel mischt gekonnt Dilemma mit Schadenfreude. Manche Motive wirken irritierend vertraut. Womöglich beherrschen durchgeknallte Pinguine längst unbemerkt die Welt? Das würde einiges erklären.

»Pingvasion« von Bruno Cathala und Matthieu Lanvin, Bombyx, für zwei bis fünf Spieler ab 10 Jahre, ca. 15 Euro.

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