Herbie und Hitler

Seit den 1990er Jahren galt die Geschichtspolitik von VW als vorbildlich – nun fürchten zahlreiche prominente 
Historiker eine Kehrtwende

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Volkswagen hat ein Imageproblem - nicht nur wegen des Abgasbetrugs, sondern grundsätzlich. Ganz gleich, wie belegschaftsmitbestimmt und gesellschaftseigen der Konzern heute sein mag: Den Grundstein legte 1938 nun mal Adolf Hitler. Der »Käfer« entstand als »KdF-Wagen« und die »Stadt des KdF-Wagens« heißt erst seit 1945 Wolfsburg. Auch wenn das zivile Auto im Krieg zugunsten von Flugzeugreparaturen und Militärfahrzeugen zurückgestellt wurde, umwehte den »Kadeff« nach 1945 ein spezieller Geruch, jedenfalls außerhalb der Bundesrepublik.

Dass der ab den frühen 1950er Jahren in Massen produzierte Käfer den Grundstein legen konnte für den internationalen Erfolg von VW, hat einen wichtigen Grund in der Arbeit des jüdischen New Yorker Werbers Bill Bernbach. In dessen Agentur entstand 1959 eine Kampagne, die heute noch als Exempel avancierter Werbung gilt. Unter der Überschrift »Think Small« - »denk‘ klein« - wurde das frühere Nazivehikel a...


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