nd-aktuell.de / 30.11.2016 / Ratgeber / Seite 25

Barbarazweige im ersten Frost

Die Gartenkolumne

Peter Kollewe

Der Gründünger - wir säen immer Gelbsenf und Lupinen - sieht nun wintermäßig traurig aus. Aber er hat seinen Zweck erfüllt und kann untergegraben werden. Über den Winter hin wird alles mineralisiert. Ob wir das jedoch noch in diesem Jahr tun ...

Der Boden ist relativ locker. Hier standen Kartoffeln und die haben eh für eine lockere Bodenstruktur gesorgt. Im Frühjahr soll ja auch noch etwas getan werden. Und: Je später die organische Masse unter die Erde kommt, desto besser. So kommt es erst im nächsten Jahr zur Mineralisierung, wenn nämlich das erste Saatgut die gelösten Nährstoffe brauch.

Auch wenn der Herbst 2016 kühl und feucht war - alles das hatte auch sein Gutes. Der viele Regen hat den Boden gut durchnässt, so dass Thuja und Rhododendron Kirschlorbeer und Azalee feuchte »Füße« haben. Sie dürften dann die sogenannte »Frosttrocknis«, die durch intensive Wintersonne und kalte, ausdörrende Winde hervorgerufen wird, gut überstehen. Was nicht heißt, dass sie kein Nass mehr benötigen. Ist der Boden frostfrei, so werden auch im Winter einige Kannen Wasser gegeben.

Haben Sie es noch nicht getan, so ist noch immer Zeit, nämlich den Rosen einen Fußschutz aus Gartenboden oder Reifkompost zu verpassen. Auch andere, frostempfindlichere Pflanzen freuen sich über einen Schutz. Das können Vlieshauben oder in die Pflanze eingehängtes Nadelholzreisig sein. Hauptsache, alles ist luftdurchlässig.

Übrigens: Am 4. Dezember ist der Barbaratag - Barbara, die Patronin der Bergleute, Artilleristen, Köche, Architekten, Bauarbeiter, Dachdecker, Hutmacher, Maurer und Metzger. Die Heilige, Tochter eines reichen Kaufmanns, lebte im 3. Jahrhundert in Nikomedia in Kleinasien, als Kaiser Decius in den Jahren 249-251 die Christen verfolgen ließ. Für ihren Glauben kam sie ins Gefängnis. Auf dem Wege dorthin verfing sich ein Kirschenzweig in ihrem Kleid. Den stellte sie in ihrer Zelle in einen Krug mit Wasser. An dem Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde, blühte der Zweig auf.

Die Barbarazweige - Kirsche, Forsythie oder Schlehe - sollten nach dem Schneiden etwa eine Woche in einem kühlen Raum stehen. Nach altem Volksglauben bringt das Aufblühen Glück im kommenden Jahr.